Kompostierung von Laub
Wie kann man grössere Mengen an Laub beseitigen und daraus noch einen wertvollen Dünger erzeugen?
Zum Beispiel eine saure Komposterde, die für Moorbeetpflanzen (u.a. Rhododendron, Azaleen, Heidelbeeren) geeignet ist?
Oder doch lieber einen neutralen Humus oder sogar Wurmhumus, für eine milde Langzeitdüngung aller möglichen Gartenpflanzen?
Wie also kann Laub richtig kompostiert werden?
Es kommt darauf an, um welche Laubarten es sich handelt. Denn die sind in ihrer Zusammensetzung ganz unterschiedlich und das wirkt sich auf die biologischen Abbauprozesse aus.
Leicht kompostierbar sind:
Laub von Obstbäumen
Esche
Ahorn
Erle
Haselnuss
Ulme
Weide
Linde
Akazie
Birke (mineralstoffreich)
Buche (kalkhaltig)
Schwerer zu kompostieren sind:
Eiche (Gerbsäure)
Kastanie (toxische Stoffe)
Walnuss (Gerbsäure)
Platane (Gerbsäure)
Pappel
Ginkgo
Bei letzteren Laubarten verzögern bestimmte Inhaltsstoffe aufgrund ihrer keimhemmenden Wirkung die mikrobielle Zersetzung (z.B. Gerbstoffe bei Eiche, Kastanie, Walnuß, Platane). Insbesondere bei diesen Laubarten empfiehlt sich daher eine separate Kompostierung, denn die mikrobielle Zersetzung im normalen Kompost kann ebenfalls verzögert werden. Auch Wachsschichten auf den Blättern hemmen die mikrobielle Zersetzung.
Aus bestimmten ungekalkten Laubarten (Eiche, Birke, auch Nadeln) werden saure Erden (pH ca. 4,5) für Moorbeetpflanzen. Beerensträucher können diese Erden ebenfalls vertragen.
Neutrale Lauberden entstehen, wenn Kalk (oder Gesteinsmehl) hinzugegeben wird. Bei Buchenlaub ist weniger Kalk erforderlich. Bei neutralem pH verläuft die Kompostierung i.a. schneller als im sauren Milieu.
Weiter beschleunigen kann man die Laubkompostierung, wenn das Laub vor der Kompostierung zerkleinert wurde (Rasenmäher, Häcksler). Für eine gute Kompostierung muß auf ein ausgeglichenes C/N-Verhältnis geachtet werden. Da Laub nur wenig Stickstoff enthält, müssen stickstoffreiche Materialien untergemischt werden (Rasenschnitt, Gemüseabfälle, Hornmehl, Dung von Pflanzenfressern, Geflügelmist).
Damit wertvoller Humus entsteht, ist eine gute Belüftung notwendig, denn die Mirkoorganismen und Kleinlebewesen brauchen Sauerstoff. Also sollte das Laub keinesfalls dicht zusammenkleben, sondern durch Strukturmaterialien (z. B. Schreddermaterial oder Stroh) belüftet werden. Für eine gute Belüftung sorgt auch ein schichtweiser Aufbau, wobei die Laubschichten 20 cm nicht übersteigen sollten.
Wie bei jeder Kompostierung muss eine ausreichende Feuchtigkeit vorhanden sein, bei Laub auch deshalb wichtig, weil einmal getrocknetes Laub oft nur sehr langsam wieder von Feuchtigkeit durchdrungen wird. Einen guten Schutz vor Austrocknung und Verwehung bietet das Abdecken mit einem Vlies.
Wurde dem Laub Kalk und stickstoffreiches Matertial zugesetzt lässt sich die Kompostierung durch Einsetzen der Kompostwürmer Eisenia andrei oder Eisenia foetida beschleunigen. Der Laubkompost stellt bei geeigneter Grösse ( z.B. 1 Kubikmeter) einen guten Frostschutz dar, der das Überleben der Kompostwürmer sichert. Die beiden Wurmarten gehören in unseren Breiten zu den einzigen, welche auch die bei der Kompostierung entstehende Wärme ausnutzen können. Bei ca. 25 Grad fühlen sie sich am wohlsten und arbeiten dann auch am schnellsten, Tag und Nacht. Wurde dem Kompost auch tonhaltige Erde beigemischt, so kann sich wertvoller Wurmhumus bilden. Dieser enthält sog. Ton-Humus-Komplexe, die sich sehr gut auf eine nachhaltige Fruchtbarkeit des Bodens auswirken.
Vorausgesetzt, es besteht kein strenger Frost auf der Versandstrecke, können Sie die fleißigen Tierchen bestellen.